04125 3989923  Am Altenfeldsdeich 16, 25371 Seestermühe

Bestandteile

Bestandteile

Daten werden von einer intelligenten Steuerungseinheit verarbeitet und an Aktoren weitergeleitet, welche beispielsweise die Klimaanlage oder Beleuchtung regulieren

Sensoren, die Daten über Raumtemperatur, Luftqualität oder Belegungszahlen liefern, spielen eine zentrale Rolle. Die zuverlässige Vernetzung der Komponenten ist wichtig und wird über Protokolle wie KNX oder BACnet realisiert. Durch umfassende Gebäudeautomation können Betriebskosten gesenkt, die Effizienz gesteigert und der Komfort für Nutzer verbessert werden.

Woraus besteht eine Gebäudeautomations-Anlage?

DIN EN ISO 16484-2

Die DIN EN ISO 16484-2 ist eine Schlüsselnorm, die in der technischen Gebäudeausrüstung unerlässlich ist. Ein Blick auf die zugehörige Illustration zeigt, welche Aspekte der technischen Gebäudeausrüstung von der DIN EN ISO 16484 abgedeckt sind, wie die markierten Kästchen hervorheben.

Der Teil 2 trägt den Titel "Gebäudeautomationssysteme - Hardware" und hat eine wesentliche Bedeutung sowohl bei der Planung neuer Gebäude als auch bei der Modernisierung bestehender Bauten.

Die drei Hauptanlegen dieser Norm sind:

  • Die Erreichung der Energieeffizienz,

  • und damit die Sicherstellung von Energieeinsparungen

  • aber auch die Gewährleistung von für Menschen akzeptablen Bedingungen im Gebäude.

Anwendungsfälle

Die umweltgerechte Planung aller Gebäudearten benötigt komplexe Verfahren für die Automatisierung (Steuerung und Regelung) und Überwachung der TGA-Anlagen (TGA = Technische Gebäudeausrüstung). Neben der Automatisierung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK-Anlagen) stellt die funktionale Integration anderer TGA-Anlagen eine gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten dar, um eine gewerkeübergreifende GA-Anlage sicherzustellen.

Funktionale Integration

  • der Beleuchtungssteuerung,

  • der elektrischen Energieverteilung,

  • der Gefahrenmeldesysteme,

  • der Aufzugssteuerung,

  • des Instandhaltungs- und

  • des Facility-Managements,

Gewerkeübergreifende Integration

Die Integration verschiedener Systeme und Anlagen bietet Anwendern Vorteile durch den Synergieeffekt ihrer Zusammenarbeit. Diese Norm dient als Orientierung für Architekten, beratende Ingenieure, Auftragnehmer und Auftraggeber bei der Ausführung solcher Systemintegrationen. Da Geräte, Systeme und Netzwerke unterschiedliche Innovationszyklen haben, wurden sowohl herstellerspezifische als auch genormte Schnittstellen zwischen dem GA-Netzwerk und anderen Systemen festgelegt. Dies ermöglicht das Hinzufügen und Austauschen von Einrichtungen in bestehenden Anlagen sowie die Erweiterung des Gebäudeautomations-Netzwerks.

Ein Hersteller soll in der Lage sein, ein Produkt zu entwickeln, das seine spezifischen Marketing-Ziele erfüllt und gleichzeitig die Integration dieser speziellen Einrichtung in eine gewerkeübergreifende GA-Anlage ermöglicht. Die entsprechenden Teile dieser Norm legen daher auch Schnittstellen fest, die in Verbindung mit dem erforderlichen Kommunikationsprotokoll und der Konformitätsprüfung die Interoperabilität zwischen Einrichtungen verschiedener Hersteller sicherstellen.

Hersteller, Systemintegratoren, Elektroinstallateure und HLK-Anlagen Errichter sollen in der Lage sein, eine GA-Anlage zu errichten. Diese Norm soll nicht die Hardware, Software oder Architektur eines GA-Systems normieren, sondern bei der Planung und Ausschreibung einer projektspezifischen GA-Anlage deren Funktionalität und Qualität klar definieren.

Diese Normenreihe dient den Vertragsparteien, die an Planung, Ausschreibung, Errichtung, technischer Bearbeitung, Installation, Inbetriebnahme, Abnahme, Schulung und Instandhaltung einer GA-Anlage beteiligt sind, als Richtlinie für die Gebäudeautomation und die zugehörige Mess-, Steuer- und Regeltechnik (MSR-Technik). Eine eindeutige Terminologie ist erforderlich, um die Zielsetzung und Einzelheiten dieser Norm präzise zu vermitteln, Doppelfestlegungen zu vermeiden und dennoch die Entwicklung neuer Produkte oder Systeme nicht einzuschränken.

Um die Interoperabilität zu gewährleisten, benötigen die verschiedenen Teile einer GA-Anlage ein einheitliches Datenkommunikationsprotokoll und Informationsmodell. Dies dient als Grundlage für projektspezifische Leistungsverzeichnisse im Vergabeprozess und als Richtlinie für eine fachgerechte Inbetriebnahme vor der Übergabe der Anlage. Die Norm dient auch Schulungsstätten, die Schulungen im Bereich der Gebäudeautomation anbieten, als Grundlage.

Üblicherweise bestehen GA-Systeme aus drei Ebenen

Diese sind jeweils als Netzwerke aufgebaut und hierarchisch angeordnet. Die Netzwerke sind verbunden.

Kurzbeschreibung der drei GA-Ebenen

Ebene

Bezeichnung

Aufgaben

1

Management- und Bedienfunktionen

Schnittstellen zwischen Maschine und Bediener.
Zur Visualisierung und Bedienung und zur Speicherung/Archivierung von Betriebsdaten
Betriebsdatenauswertung, wie etwa für zur korrekte Kostenzuordnung beim Energiemanagement

2

Verarbeitungsfunktionen

Zuständig für Überwachung, Steuerung, Regelung, Berechnungen und Optimierungsaufgaben der TGA

3

Ein/Ausgabe-Funktionen [E/A]

stellen Zustands- und Messwerte für die GA bereit, und zwar der Feldgeräte [physikalische E/A]) bzw. von im GA-Netzwerk verfügbaren Werten [gemeinsame/kommunikative E/A]

Im Bild wird diese Dreiteilung der Ebenen visualisiert und beispielhaft dargestellt.

Diese Struktur folgt der DIN EN ISO 16484.

In Übereinstimmung mit einer Entwicklungstendenz wird die Durchführung der Automatisierungsvorgänge in die Feldebene verlegt. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um strukturelle, sondern um konstruktive Erscheinungen, denn die Eingabe und Ausgabe, die Anwendungs- und Managementebene sowie die Anzeige- und Bedienfunktion existieren nach wie vor in hierarchischer Weise.

Management- und Bedieneinrichtung

Die grundsätzlichen Aufgaben einer Management- und Bedieneinrichtung sind die gezielte Überwachung und bedarfsweise Einwirkung auf die zu steuernden Prozesse.

Der Management- und Bedieneinrichtung sind folgende Funktionen zugeordnet:

  • Bedienen (und zwar übergeordnet)

  • Beobachten (Monitoring)

  • Einrichten bzw. Parametrieren

  • Alarm- und Ereignisverarbeitung

  • Anfertigen von Protokollen (auch Anfertigen einer Historie, z. B. für die Instandhaltung)

  • Durchführung der Auswertungen, wie zum Beispiel Anfertigung von Statistiken, Bilanzen usw.

  • Dokumentation (in der Weise, wie die Anlage eingerichtet wurde, also was im Pflichtenheft gefordert wurde)

  • Sicherung der Daten (Beachtung der Datensicherheit und der diesbezüglichen gesetzlichen Vorgaben).

Um die Funktionen der Management- und Anlagenebene voll und anlagenübergreifend nutzen zu können, müssen alle zum System gehörigen GA-Anlagen als Gesamtsystem zusammengeschaltet sein. Ein solches System nennt man ein interoperables System. Um hierbei einen offenen Wettbewerb durchzuführen, werden herstellerunabhängige Ausrüstungen und Automatisierungseinrichtungen in das Netzwerk der Gebäudeautomation über eine offene Kommunikationsstelle eingebunden.

Weiterhin ist auch zu berücksichtigen, dass die MBE weitere Datenschnittstelleneinheiten (DSE) erhält, wenn dies erforderlich ist. Über solche DSE können weitere Einrichtungen in das GA-System eingebunden werden, wie zum Beispiel ein CAFM-System, das vom Facility Management genutzt wird.

Automationseinrichtung

Die Automationseinrichtungen der Raum- und Anlagenautomation verarbeiten die Messgrößen und Parameter der Eingabefunktionen und setzen mit den Anwendungs- und Ausgabefunktionen die geforderten Aufgaben in der Raum- und Anlagenautomation um. Sie bestimmen die Funktion und liefern Informationen zum Betreiben der technischen Anlagen.

Im STLB-Bau findet man VOB-konforme und halbjährlich aktualisierte Ausschreibungstexte, auch für Automationseinrichtungen. Für Fachplaner ist dies kein besonders wichtiger Hinweis, denn sie kennen sich sicherlich gut damit aus. Für den „normalen“ Facility Manager oder technischen Leiter handelt es sich hierbei um eine pragmatische Anleitung. Durch die Menüführung wird auch der Nichtfachmann zu den Kriterien geführt, die für eine solche Anlage maßgeblich sind.

Die Feldgeräte

Wie der Name andeutet, befinden sich die Feldgeräte „draußen“ in der Anlage, also vor Ort und oftmals weit entfernt von der MBE. Die Feldgeräte verbinden das System mit den technischen Anlagen.

Sie sind ausgebildet

  • als Sensoren zum Messen, Zählen, Melden

  • sowie als Aktoren, welche mit Stellsignalen angesteuert werden und für das Stellen bzw. Schalten zuständig sind.

Sensoren, Aktoren

Die folgende Tabelle sowie die Abbildungen zeigen eine Zusammenstellung einiger typischer Anwendungsfälle.

Sensor

Anwendungsbeispiel

Lufttemperaturmessung

Ist Grundlage der Raumtemperaturregelung für Heizen und Kühlen/Klimatisieren. Messungen der Ab-, Zuluft- und Außentemperatur sind nötig für luftgestützte Heiz- und Kühlsysteme.

Präsenzerkennung

- Ermittelt automatisch die Anwesenheit von Personen im Raum als Grundlage für die Steuerung der Raumbelegungszustände.
- Präsenzabhängige Luftqualitätssteuerung erlaubt ein optimiertes Raumklima für belegte und genutzte Räume. Mit Präsenzschaltern, Präsenzdetektoren und/oder Zeitprogrammen kann die Anwesenheit vorgegeben werden.
- Zeitprogramme können auch zum Vorheizen genutzt werden, wenn Präsenzmessungen ein zu spätes Einschalten der Heizung verursachen würde.

Helligkeitsmessung

Optimale Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz mit maximaler Nutzung des Tageslichts ohne zu blenden wird gewährt.

Für die Beleuchtung
- manuelle Lichtsteuerung durch Ein-/Ausschalten von Hand. Ausschaltung auch automatisch möglich (z.B. zeitabhängig).
- präsenzabhängige Lichtregelung kann auf verschiedene Arten und für verschiedene Bedürfnisse realisiert werden (automatisches/manuelles Ein-/Ausschalten/ Dimmen)
- Lichtregelung mit Ausschaltzeitverzögerung wird mit einem Schalter manuell ein- und ausgeschaltet. Zusatzfunktion: Mindestens einmal täglich automatisch alles Licht aus.
- präsenz- und tageslichtabhängige Lichtregelung dimmt abhängig vom Tageslichtanteil automatisch die Leuchten (z.B. differenzieren zwischen fensternahen und fensterfernen Arbeitsplätzen)

Für den Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung
- Blendschutz
- helligkeitsabhängiger Blendschutz (automatische Mindereng des Lichteinfalls)
- hilft im Sommer zusätzlich bei der Minderung der Kühlenergie
- sonnenstandsabhängiger Blendschutz für die Nachführung der Lamellen, Abhängigkeiten: von Datum/Zeit, Sonnenstand und Standort und Ausrichtung der Jalousie.
- Blendschutz mit Verschattungskorrektur zur Aussetzung der Blendschutz Funktion, wenn eine Verschattung durch Objekte erfolgt.
- manuelle Steuerung der Sonnenschutzeinrichtung, z.B. zur Vermeidung von Blendung, Überheizung u.a.
- Dämmerungsautomatik (außenhelligkeitsabhängiger Sichtschutz) schließt den Blendschutz/die Jalousie in Abhängigkeit der Außenhelligkeit, dadurch Verringerung der Auskühlung sowie der Lichtemission.
- Sonnenschutzregelung mit Prioritätenauswahl, zur Berechnung von Positionierbefehlen mit einer priorisierten Reihenfolge z. B.: automatische Regelung, Schutz der Sonnenschutzeinrichtung vor Beschädigung, manuelle Eingriffe.

Luftfeuchtemessung

- Wird bei höchsten Ansprüchen an das Raumklima angewendet. Regelt die Be- bzw. Entfeuchtungsanlage.
- Notwendig hierfür ist auch die Überwachung des Taupunktes zur Kondensat Vermeidung.

Luftqualitätsmessung

- Basiert auf der Messung der CO2-Konzentration oder eines Gemisches flüchtiger organischer Verbindungen, um davon abhängig Frischluft zuzuführen.
- Luftqualitätsabhängige Raumregelung optimiert das Raumklima auf die tatsächlich gemessene Raumluftqualität (CO2, bzw. Messung flüchtiger organischer Verbindungen …) und liefert Frischluft durch stetig geregelte Raumlüfter.

Armaturen und Antriebe

Zähler

lokale Vorrang-Bedieneinheiten (LVB)

Die Bedieneinheiten befinden sich vor Ort, also lokal. Man bezeichnet sie als lokale Vorrang-Bedieneinheiten (LVB). Sie dienen dazu, direkt vor Ort in das System eingreifen zu können. Hier kann direkt an den Feldgeräten, unabhängig von den Automatisierungseinrichtungen, gehandelt werden. Allerdings müssen diese Handlungen in der „Zentrale“ der GA-Anlage zur Kenntnis genommen werden. Für die Rückmeldung gibt es grundsätzlich zwei Varianten:

LVB

Erläuterung

mit kommunikativer Rückmeldung

Es werden Ausgabemodule mit eigenen Prozessoren eingesetzt, die mit den Automationseinrichtungen über Bussysteme kommunizieren. Die Abbildung der LVB im GA-System erfolgt dann mit kommunikativen Objekten bzw. Funktionen.

mit physikalischer Rückmeldung

Bei Verwendung von Schaltern, Koppelrelais etc. als LVB können Schaltzustände nur durch zusätzliche physikalische Eingänge im GA-System abgebildet werden.

Sofern eine örtliche Bedienung vorgesehen ist, wird die Einstellung von Hand vorgenommen. Es ist auch sinnvoll, die Anzeige und Bedienung über eine sogenannte integrierte Raumautomation durchzuführen, mit dem Effekt des Zusammenwirkens unterschiedlicher Funktionen. Hierfür werden Effizienzklassen definiert. Diese sind so gewählt, dass das Betreiben der GA mit höchstmöglichem Nutzen bezüglich Energieeinsparung erfolgt.

Fallbeispiel: Gemeinsames Raumbediengerät als Tastsensor für alle Funktionen, wie z.B.:

  • Licht,

  • Sonnenschutz,

  • Lüftungsstufen und Temperatur-Sollwert einstellen;

  • Raumnutzungsart wählen;

  • Präsenzmeldung…

  • integrierte Sensorik (misst z. B. Temperatur, CO2, Licht [Lux], flüchtige organische Verbindungen …)

Szenensteuerung

Als ein Mittel zur Kosteneinsparung bei einer GA-Ausstattung dient die Zusammenfassung zur sogenannten Szenensteuerung. Das bedeutet, dass bezüglich der Betriebsanforderungen gleiche oder ähnliche Räume mit einer lokalen Szenensteuerung ausgestattet werden. Ein typisches Beispiel hierfür sind Konferenzräume.

So könnte die Szenensteuerung etwa so eingerichtet werden,

  • dass während der Pausen automatisch eine Raumlüftung verfolgt,

  • dass bei Beginn eines Vortrages mittels Medientechnik eine automatische Verdunkelung er-folgt,

  • nach Beendigung der täglichen Benutzung der Räume die Gebäudereinigung ein Freizeichen erhält

  • u.a.m.

Bedienoberfläche

Damit das die Bedienoberfläche annimmt muss im Rahmen des Betreiberkonzeptes auch das Bedienkonzept erstellt werden.

Dabei geht es um

  • die intuitive Bedienbarkeit

  • eine logische übersichtliche Visualisierung der technischen Anlagen

  • standardisierte Bildgebung

  • möglichst einfache grafische Darstellung

  • sichtbar machen, wo sich die zu bedienende Anlage im Unternehmen genau befindet, um Verwechslungen sicher auszuschließen.

Handhabung

Wiederholungen müssen immer gleich dargestellt werden und auch mit den gleichen Handhabungen an der Tastatur ausgeführt werden. Wenn der Bediener es wünscht, sind auch Erläuterungen bzw. Hinweise und zusätzliche Detailbilder über den Standardbildschirm direkt erreichbar. Besonders wichtig ist die eindeutige Kennzeichnung der Stellen, an denen Schaltfunktionen ausgeführt werden können, zum Beispiel Temperatur- oder Zeiteinstellungen.

Netzwerke für Interoperabilität

Die Bausteine einer Gebäudeautomation kommunizieren miteinander. Nur so entsteht die Funktion. Für die Kommunikation sind Datenübertragungswege zuständig. Das können Funkverbindungen und fest verlegte Leitungen sein. Über sie werden mit gemeinsamen Kommunikationsprotokollen die gewünschten Informationen ausgetauscht. Bei diesem Austausch spricht man von Interoperabilität. Die Gesamtheit dieser Verbindungswege innerhalb der Gebäudeautomation sind die Netzwerke.

Unter anderem muss auch eine missbräuchliche Benutzung bzw. Manipulation bei der Ausschaltung auf die bestehenden Datennetze verhindert werden. Das geschieht zumeist durch Router bzw. Firewalls.

FM und GA-Netzwerke sind hierarchisch und strukturiert:

1 - Ausdenken; vorgeben, was notwendig ist

2 - verstehen, was gemacht werden soll, die Ausführung organisieren und alles sinnvoll verbinden

3 - alles vor Ort durchführen, was verlangt wird, rückmelden nach „oben“, dass es funktioniert.

Spezifische Begriffe der Gebäudeautomation

Begriff

Erläuterung

Übertragungsmedium

bestehend aus der Systemphysik sowie den Medienzugangsprotokollen, wie z. B. Ethernet, RS 485

Übertragungsprotokolle

für den geordneten Datentransport, wie z. B. TCP/IP, LonTalk

Anwendungsspezifisches Kommunikationsprotokoll

Für die Übertragung von Informationen wie z.B. BACnet, LON

Historisch unterscheidet man in der GA bei der Kommunikation hierarchisch zwischen

  • der Management-,

  • der Automations-

  • und der Feldebene.

Konfiguration

Bei der Planung und Auswahl im Rahmen der Festlegung eines Netzwerkes oder auch eines Bussystems geht es zunächst darum, die spätere Gesamtkonfiguration und auch die zu übertragenden Datenmengen zu berücksichtigen.

Die Datenmengen werden bestimmt durch

  • die Telegrammlänge des Protokolls,

  • der Anzahl der Datenpunkte

  • sowie aus Umfang und Art des konfigurierten Datenaustausches.

Der Umfang und die Art des Datenaustausches werden hauptsächlich bestimmt durch

  • die Häufigkeit der Aktualisierung der Datenpunktinformationen

  • den Anteil grafischer Informationen

  • die Kommunikation der Geräte mit dem Server und untereinander.

Topologie

Die Art (Physik) des Übertragungsmediums sowie die genutzten Protokolle bestimmen die Topologie, die zulässigen Leitungslängen und Segmentgrößen.

Die Kommunikation der Management- und Bedieneinrichtung mit den Automationseinrichtungen erfolgt (auch geprägt durch den Stand der Technik) über gängige Netzwerkstandards wie zum Beispiel Ethernet und TCP/IP.

Interoperabilität

Wenn die Interoperabilität vorhanden ist, wie anzustreben, können Netzwerke bzw. Bussysteme mit offener Kommunikation eingesetzt werden. Damit ist die system- und gewerkeübergreifende Kommunikation in der Gebäudeautomation möglich, was den Wettbewerb - sowohl bei der Erstausrüstung als auch bei der Erweiterung von Anlagen - befördert.

Die Interoperabilität muss allerdings unter Umständen „erkauft“ werden, und zwar durch

  • zusätzliche Maßnahmen, die erforderlich werden können

  • durch Beschränkungen bei der Leistung

  • oder gar den Verlust an Funktionalität.

Zukunftserwartungen

Es leuchtet ein, dass solche Überlegungen bei der Planung angestellt werden, damit es im Bedarfsfall nicht zu Qualitätsminderung oder gar Verlusten kommt. Man achtet also darauf, dass im Rahmen der Planung auch ein Blick in die Zukunft der Gebäudetechnik und deren Automatisierung gemacht wird – jedenfalls soweit dies bezüglich des Standes der Technik möglich ist.

Kommunikationsprotokolle

Als Kommunikationsprotokoll wird in der Informatik folgende Definition benutzt: Kommunikationsprotokoll ist eine Vereinbarung, nach der die Datenübertragung zwischen Parteien abläuft.

Der Begriff Kommunikationsprotokoll sagt lediglich aus, dass zwischen zwei Protokoll-Dateneinheiten (PDU) eine Kommunikation auf gleichberechtigten Protokollschichten stattfindet. Welcher Art die Kommunikation ist, wird nicht ausgesagt. Einige wesentliche GA-Kommunikationsprotokolle werden in der nachfolgenden Tabelle stichpunktartig beschrieben.

Name

Einsatz

KNX

KNX ist ein Feldbus zur Gebäudeautomation. Technisch ist KNX eine Weiterentwicklung des EIB durch Erweiterung um Konfigurationsmechanismen und Übertragungsmedien, die ursprünglich für BatiBus und EHS entwickelt wurden. KNX ist mit EIB kompatibel.

BACnet

BACnet (Building Automation and Control Networks) ist ein Netzwerkprotokoll für die Gebäudeautomation. Zur interoperablen und gewerkeübergreifenden Kommunikation existieren Gateways, die BACnet-seitige Kommunikationsteilnehmer mit anderen Feldbussystemen und -protokollen koppeln (bspw. DALI, KNX oder LON).

LonWorks

Local Operating Network (LON) ist ein Standard für einen Feldbus, der vorwiegend in der Gebäudeautomatisierung eingesetzt wird. Der gedankliche Ansatz der dezentralen Automatisierung mit LON sieht eine Unterteilung der Nodes in Sensoren, Aktoren und Controller vor.

Nur lokal benötigte Informationen sollen dabei möglichst an „Ort und Stelle“ verarbeitet werden.

Bus

Ein Bus ist ein System zur Datenübertragung zwischen mehreren Teilnehmern über einen gemeinsamen Übertragungsweg.

M-Bus

Der M-Bus, kurz für Meter-Bus, ist eine technische Norm, durch deren Anwendung ihrer Regeln, zum Beispiel in Stromzählern, der Verbrauch von Strom als Messdaten übertragen werden kann. Auch der Verbrauch von Gas, Wärme oder Wasser kann gemessen und durch Zähler mit M-Bus übertragen werden.

Modbus

Das Modbus-Protokoll ist ein Kommunikationsprotokoll, das auf einer Client/Server-Architektur basiert. In der Industrie hat sich der Modbus zu einem De-facto-Standard entwickelt, da es sich um ein offenes Protokoll handelt.